Die Brennweite
Die Brennweite wird bei Digitalkameras und Objektiven in Millimeter angegeben. Die Brennweite bestimmt, wie groß das Motiv aufgenommen wird. In den meisten Digitalkameras sind Zoomobjektive mit einer veränderbaren Brennweite eingebaut. So kann der Motivausschnitt variabel gewählt werden, ohne dass der Fotograf seinen Standort verändern muss.
Bei Digitalkameras bezieht sich die Angabe der Brennweite fast immer auf das Kleinbildformat. Was bedeutet das und warum ist das so? Digitalkameras sind mit unterschiedlich großen Bildsensoren ausgestattet. Würde man nun ein Objektiv mit einer Brennweite von 50 Millimetern an diesen verschiedenen Kameras verwenden, würde immer ein anderer Bildausschnitt aufgenommen. Die Angabe der Brennweite würde dem Käufer also keinen Anhaltspunkt darüber geben, welcher Bildausschnitt mit der Kamera tatsächlich aufgenommen werden kann. Aber genau das möchte man wissen. Da das Kleinbildformat quasi der Standard ist, beziehen sich die Brennweitenangaben auf genau dieses Aufnahmeformat von 24 x 36 Millimeter. Sozusagen der Nullpunkt ist dabei die Brennweite von rund 50 Millimetern. Wie ist dieser Wert zu stande gekommen? Ganz einfach: Schaut man durch den Sucher einer Kleinbildkamera und hat ein Objektiv mit 50 Millimetern Brennweite angesetzt, so sehen beide Augen den gleichen Bildausschnitt. Das 50 Millimeter-Objektiv liefert sozusagen einen neutralen Bildausschnitt.
Weitwinkel- und Telebrennweiten
Ausgehend von der Standard-Brennweite von 50 Millimetern sind werden Objektive mit einer kürzeren Brennweite als Weitwinkel-Objektive bezeichnet. Sie nehmen einen weiteren Winkel auf und werden daher meist für Landschafts- und Architekturaufnahmen verwendet. Aber auch Aufnahmen in engen Räumen lassen sich damit gut machen. Beispielsweise auf Feiern bekommt man so viele Personen aufs Bild. Die kürzeste Brennweite, die eine Kamera hat, wird auch als Ausgangsbrennweite bezeichnet. Bei modernen Kompaktkameras gelten Ausgangs-Brennweiten von 24 Millimeter als guter Wert. Objektive mit längeren Brennweiten werden als Teleobjektive bezeichnet. Sie haben einen kleinen Aufnahmewinkel. Damit lassen sich weit entfernte Motive quasi nah heranholen. Daher eignen sie sich beispielsweise für Tieraufnahmen. Teleobjetive mit einer Brennweite um 100 Millimeter eigenen sich sehr gut für Porträtaufnahmen. Kompaktkameras sollten eine Telebrennweite von 250 Millimetern haben.
Zoomobejktive haben eine variable Brennweite
In modernen Kompaktkameras sind Objektive eingebaut, bei denen die Brennweite verändert werden kann. So können Sie, ohne ihren Aufnahmestandort zu verändern, unterschiedliche Motivausschnitte aufnehmen. Ein Segler auf einem See kann also formatfüllend aufgenommen werden, aber auch der komplette See als Panorama. Der Unterschied zwischen der kürzesten Weitwinkel-Brennweite und der längsten Telebrennweite wird Zoomfaktor genannt. Während man bei Kompaktkameras das Objektiv nicht wechseln kann, ist die bei Spiegelreflex- und Systemkameras möglich. Dies hat den Vorteil, dass man je nach Motiv ein passendes Objektiv wählen kann. Für diese Kameras gibt es auch Objektive mit einer festen Brennweite. Diese Objektive haben meist eine besonders hohe Qualität und liefern brillante Aufnahmen.
Was sagen die Brennweiten-Angaben auf den Objektiven?
Meist findet sich am Objektiv eine Beschriftung, die die Brennweite angibt. Mit diesen Werten können Sie allerdings nur wenig anfangen, da sie sich nicht auf das Kleinbildformat beziehen. Eine Umrechnung ist ohne weiteres auch nicht möglich, da hierzu verschiedene Werte bekannt sein müssen, unter anderem die Größe des Aufnahmesensors. Die meisten Hersteller geben daher neben der tatsächlichen Brennweite des Objektivs auch die aufs Kleinbildformat umgerechnete Brennweite an. Allerdings findet sich diese Angabe nur selten auf der Kamera, sondern meist im Prospekt oder der Bedienungsanleitung.